abel tasman 1
abel tasman ist neuseelands kleinster nationalpark. bau-grünes wasser, bewaldete buchten und goldene sandstrände machen seinen charme aus, genauso wie seine seelöwen, dutzenden vogelarten und winzigen sand flies, bodennahen moskitos mit erstaunlicher beißkraft.
trotz des kühlen märzwetters hängt eine kayakfahrerin ihre nassen klamotten zum trocknen an einen baum und setzt sich schutzlos den sand flies aus. lange hosen und insektenabweisende sonnenmilch sind eigentlich obligatorisch.

im vordergrund wächst eine einheimische, fleischige grassorte. die maori nutzen das robuste gewächs nachts rücksichtslos als schlafunterlage, während die touristen ehrfurchtsvoll einen bogen darum machen. man weiss nach einer weile ziemlich genau um die vielen bedrohten tier- und pflanzenarten des kleinen landes und möchte nicht für die ausrottung einer weiteren verantwortlich sein. mir wurde jedoch versichert, dass sich diese pflanze innerhalb weniger tage vollständig erholt, wenn sie überhaupt einen schaden davonträgt.

eine andere art, in der natur zu überleben, zeigte uns ein junger, gutgebauter maori beim kayakfahren. auf seine frage, ob ich auf „muscles“ stehe, brachte ich nur ein irritiertes lächeln hervor, wusste ich doch nicht, dass er tatsächlich von „mussels“ sprach, den miesmuscheln, die zahlreich auf steinbänken wuchsen.
als das missverständnis geklärt war, brach er einige der muscheln ab und teilte sie mit einem messer. er gab sie uns zu essen, doch nur eine junge japanerin zeigte sich begeistert und willig.
nun, vielleicht ist man als europäer einfach nicht zum überleben in der wildnis geboren.

voriges | nächstes